Es wird ernst. Die US-Großbank JP-Morgan macht sich bereit für die Versetzung hunderter Mitarbeiter nach… Wohin eigentlich? Drei mögliche Ziele stehen zur Auswahl: Dublin, Frankfurt oder Luxemburg. Das meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg.

In den Startlöchern!

„Wir werden Hunderte Mitarbeiter kurzfristig versetzen müssen, um für den Tag bereit zu sein, an dem die Brexit-Verhandlungen zu Ende gehen.“ Mit dem Gedanken spielt JP Morgan schon länger. Noch vor dem Brexit-Referendum kündigte die Großbank einen schrittweisen Umzug von rund 4.000 Mitarbeitern von London auf das europäische Festland an.

Banken-Branche in Aufbruch-Stimmung

Das US-Finanzinstitut befindet sich in guter Gesellschaft. Ein Großteil namhafter internationaler Geldhäuser hat unlängst einen Umzug in Erwägung gezogen. Rund 4.000 Arbeitsplätze soll auch die Deutsche Bank in den kommenden Monaten verlegen. Ähnliche Pläne sollen Barclays und Goldman Sachs geschmiedet haben.

Frankfurt: Die Chancen wachsen

Frankfurt könnte Nutznießer der Entwicklung werden. Die Mainmetropole könnte damit an Bedeutung zunehmen. Mit dem Sitz der Europäischen Zentralbank hat die Stadt bereits eine Vorreiterstellung innerhalb der europäischen Finanzbranche eingenommen. Bisher einzige Metropole, die ihr den Status streitig machen konnte, war London. Das könnte sich nun ändern. Auch britische Finanzhäuser fassen einen Ausbau Frankfurts zur Unternehmensbasis ins Auge. „Wir wollen eine Tochtergesellschaft in der EU aufbauen, um sicherzustellen, dass wir vorbereitet sind“, sagt zum Beispiel Jose Vinals, Chairman der britischen Bank Standard Chartered.

Ein weiterer Vorteil für Frankfurt: Die Europäische Union hat unlängst den Abzug des Euro-Clearings aus London in Erwägung gezogen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf sei laut EU-Kommissions-Vizepräsident Valdis Dombrovskis in Planung und soll bereits in diesem Sommer vorgelegt werden.

Titelbild: CPN