Egal ob im Verteidigungsministerium oder in führenden Wirtschaftsunternehmen, sie sind überall zu finden. In der Öffentlichkeit werden sie als abgebrühte „High Achiever“ dargestellt, die mit 60-Stunden Wochen das Unmögliche möglich machen. Die Rede ist von Beratern. Von diesem Image konnte die Beratungsbranche profitieren. Ein Einblick.
Gedeihendes Marktumfeld
Der Umsatz der Unternehmensberatungsbranche in Deutschland betrug 2017 circa. 31,5 Milliarden Euro. Für 2018 stieg dieser Wert auf 33,8 Milliarden Euro an. Als einen wesentlichen Faktor für das Wachstum gibt der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) den digitalen Wandel an, in welchem sich viele Unternehmen, Organisationen und Verwaltungen befinden. Diese benötigen für die digitale Transformation die Expertise der Unternehmensberater.
„Die Erfolgsgeschichte im Consulting mit durchschnittlichen Wachstumsraten von 7,5 Prozent geht ins achte Jahr. Noch stärkeres Wachstum wird zurzeit nur durch den Mangel an qualifizierten Beratertalenten begrenzt.“ – Ralf Strehlau, BDU-Präsident
Den Löwenanteil des Gesamtmarktumsatzes 2017 machte hierbei die Organisations- und Prozessberatung mit 31 Prozent aus, gefolgt von der Softwareentwicklung/ Systemintegration (19 Prozent), Strategieberatung (17,2 Prozent) und der IT-Beratung (15,1 Prozent).
Steigende Gewinne, steigender Wettbewerb
Ein Markt, der prosperiert, hat die Konsequenz, dass viele Marktteilnehmer ein Stück vom Kuchen haben wollen. So stieg die Anzahl der Beratungsunternehmen von circa 15.300 im Jahr 2013 auf etwa 20.000 im Jahr 2018. Im selben Zeitraum wuchs die Anzahl der Unternehmensberater in Deutschland um etwa 26.000 Personen.
Die größten Player auf dem Markt
Die größten deutschen Managementberatungen, gemessen am Gesamtumsatz 2018, führt laut Lünendonk, die Roland Berger Holding mit 600 Millionen Euro an. Ihr folgen mit Abstand Simon-Kucher & Partners Strategy Consultants (309 Millionen) und Detecon International (215,5 Millionen). Der globale Managementberatungsmarkt bewegt sich mit einer Größe von circa 275 Milliarden US-Dollar (2018) in einer ganz anderen Dimension. Hier führt Accenture die Liste mit einem prognostizierten Umsatz von 18,3 Milliarden an. Platz zwei ging an Deloitte (17 Milliarden) und Platz drei an PricewaterhouseCoopers (11,7 Milliarden).
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