Kurz vor der Übernahme von Bayer-Geschäften in Bereich der Landwirtschaft kämpft BASF mit seiner eigenen Agrarchemiesparte. Zwar stieg der bereinigte Gewinn des Chemiekonzerns im dritten Quartal um rund 16 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro an. Gerade im Agrarchemiesektor sei er jedoch eingebrochen. Und das kurz vor dem fast sechs Milliarden Euro schweren Zukauf durch Bayer.
Der Grund liegt in Brasilien
Die Ursache für die Einbußen im Agrarchemiegeschäft sieht der Konzern in den niedrigen Preisen und Verkaufssummen in Brasilien. Der Gewinn des Agrarchemiesektors ging um rund 80 Prozent auf 21 Millionen Euro zurück. Auch Rivale Bayer musste sich erst vor Kurzem von dem Sektor trennen. Der Grund ähnlich: Massive Gewinnverluste im Pflanzenschutzgeschäft.
Das Bayer-Geschäft steht vor der Tür
Mitte Oktober hatte BASF bekanntgegeben die von Bayer veräußerten Geschäftsteile mit Baumwoll-, Raps- und Soja-Saatgut übernehmen zu wollen. Dafür zahlte der Konzern 5,9 Milliarden Euro. Und es soll nicht der letzte Zukauf sein. BASF-Chef Kurt Bock hat weitere Geschäftsankäufe angekündigt.
„Wir werden uns sicher anschauen, ob es weitere Möglichkeiten gibt, diese Geschäfte zu stärken“ meinte Bock.
BASF hat bereits einen weiteren Geschäftsabschluss in Aussicht. Die Pfälzer übernehmen die Chemiesparte des belgischen Rivalen Solvay für rund 1,6 Millionen Euro.
BASF-Aktie im Wirbelsturm
An der Börse herrscht in Bezug auf BASF schlechte Stimmung. Gestiegene Rohstoffpreise und die schweren Folgen der Hurrikans in den USA und der Karibik setzen dem Konzern zu. Das spüren auch die Anleger. Die Aktie verzeichnet am Dienstag ein Minus von rund eineinhalb Prozent und ist damit größter DAX-Verlierer des Tages. Derzeit steht der Kurs des Wertpapiers bei 89,61 Euro.
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