Das Interesse an Gold scheint geteilt. Im internationalen Vergleich kaufen weniger Investoren Gold ein, in Deutschland dagegen scheint das Edelmetall zu boomen. Die Nachfrage steigt.
Turbulenzen beim Gold
Laut einer Pressemeldung des Goldhändlers Pro Aurum war der Goldpreis innerhalb des dritten Quartals keine allzu großen Schwankungen unterlegen. Allerdings hängt der Kurs des Edelmetalls deutlich von der internationalen Geldpolitik ab. Eventuell auftretende Zinsängste könnten an den Goldmärkten zu einem verstärkten Verkaufsdruck führen.
In den vergangenen Monaten sei vor allem die schlechte Stimmung an den Terminmärkten sowie Goldabflüssen im ETF-Sektor verantwortlich für die Turbulenzen beim Gold gewesen. Mittlerweile ist gerade bei diesen beiden Marktsegmenten jedoch wieder ein gewisser Optimismus zu beobachten. Die größten Gold-ETFs stocken ihre Goldbestände wieder auf.
Nachfrage steigt wieder
Die deutschen Investoren haben nun im August wieder mehr physisches Gold erworben. Nach Zahlen des Online-Edelmetallhändlers Bullion Vault kletterte der Gold Investor Index Deutschland (erstellt von Bullion Vault) um 2,1 Punkte. Dieser Index misst das Verhältnis von Goldkäufern zu -verkäufern auf der Plattform.
Damit stehen die Deutschen allerdings vergleichsweise allein da. Ohne Deutschland gerechnet, sank der Index auf ein Fünf-Monats-Tief. Dafür sei die hohe wirtschaftliche Unsicherheit in Deutschland verantwortlich. Die „sich drastisch verschlechternden“ Wirtschaftsdaten aus Deutschland habe zu einem starken Anstieg der Neuinvestitionen in Edelmetalle geführt, berichtet der Händler.
EZB setzt Zinsen hoch
Am Donnerstag hat zudem die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen in der Eurozone weiter angehoben: Auf 4,5 Prozent. „Die Inflation geht weiter zurück, aber wir gehen davon aus, dass sie trotzdem über einen zu langen Zeitraum zu hoch bleibt“, begründete die EZB ihre Entscheidung. „Der EZB-Rat ist entschlossen, die Inflation zurück zu einem Wert um die zwei Prozent zu bringen.“
Aktuell ist die Unze Gold 1.801,43 Euro wert (plus 0,36 Prozent). Wie sich die Entscheidung der EZB weiter auf den Goldpreis auswirken wird, bleibt abzuwarten.
Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH
Titelbild: © Romolo Tavani / stock.adobe.com