Am Streamingmarkt kommt Bewegung auf. Am 1. November ist AppleTV+ mit eingestiegen. Doch auch Disney und Warner Media wollen sich mit Disney+ und HBO Max ein Stück vom Kuchen holen. Während sich 2017 noch Amazon (ca. 39 Prozent), Netflix (ca. 34 Prozent) und Sky (ca. 11 Prozent) den Markt der Abonnement-basierten Videoanbieter aufteilten, könnte sich das in Zukunft grundlegend ändern.

101 Millionen Abonnenten

Nur ein paar Tage später als Apple, am 12. November, ist auch Disney+ in den USA, den Niederlanden und in Kanada gestartet. Analysten schätzen, dass der Streamingdienst bis 2025 etwa 101 Millionen Abonnenten haben wird. Das Filmstudio hat in den letzten Jahren stark expandiert. Die Übernahme von Pixar, Lucasfilm, Marvel und zuletzt 20th Century Fox konnte dem Unternehmen eine starke Marktposition verschaffen. Auch schafften diese Übernahmen Kassenschlager, die mehr als eine Milliarde US-Dollar einspielten. Darunter „Toy Story 4“, „Der König der Löwen“ und „Avengers: Endgame“, der fast 2,8 Milliarden Dollar einspielte und damit aktuell als der erfolgreichste Film aller Zeiten gilt. Mit dem Abonnementpreis von 6,99 Dollar im Monat, 500 Filmen und 7500 Serienepisoden, die zur Verfügung stehen sollen, könnte es sein, dass Disney auch hier den Markt erobert.

Die Konkurrenz

Apple TV+, das derzeitig 4,99 Euro im Monat kostet, scheint Start-Schwierigkeiten zu haben. Denn einige der derzeitig acht Serien konnten die Kritiker noch nicht überzeugen. So verzeichnet die Flaggschiff-Sendung „The Morning Show“ auf Rotten Tomatoes einen „Kritiker-Score“ von 62 Prozent. Auch die Serie „See: Reich der Blinden“ scheint inhaltlich nicht punkten zu können. So schreibt Michael Dirk Scholz von GQ: „Bildgewaltige Landschaften ohne Inhalt“. Vielleicht kam heute deshalb die Nachricht, dass der Apple-TV-Manager Kim Rozenfeld nach nur zwei Wochen nach dem Start das Unternehmen verlässt. Es bleibt abzuwarten, wie der I-Phone-Gigant sein Angebot in Zukunft ausrichten wird.

HBO Max wird voraussichtlich im Mai 2020 starten und mit „Friends“, „The Big Bang Theory“ und einem Prequel von „Game of Thrones“ versuchen den Markt aufzumischen. Der Abonnementpreis von 15 Dollar ist allerdings im Vergleich zu den Konkurrenten relativ hoch.

Aktuell sind die beiden Platzhirsche aber immer noch Netflix und Amazon Prime. Der Gewinn von Netflix war im dritten Quartal diesen Jahres mit 665 Millionen US-Dollar so hoch wie noch nie. Gleichzeitig geht das Unternehmen davon aus, dass es für das dritte Quartal sieben Millionen zahlende Neukunden gewinnen konnte. Bei Amazon ist zwar nicht klar, wie ertragsreich das Streaminggeschäft ist, doch ein Gesamt-Quartalsgewinn von 2,1 Milliarden US-Dollar und 15 gewonnene Emmys zeigen, wie stark der Markt umkämpft ist.

 

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