Der weltweit größte Rückversicherer teilte vergangenen Mittwoch mit, im großen Stil Aktien zurückkaufen zu wollen. Das Budget dafür legt die Münchner Rück auf eine Milliarde Euro fest. Der Entschluss für das milliardenschwere Rückkaufprogramm kommt unerwartet, ist doch im vergangenen Jahr der Überschuss drastisch eingebrochen. Doch der Rückversicherer blickt in eine positive Zukunft: Die Gewinne sollen nächstes Jahr wieder steigen.

Finanzielle Stärke

Binnen einem Jahr will der Rückversicherer eigene Aktien im Wert von bis zu einer Milliarde Euro zurückkaufen. Bezogen auf den zurzeit laufenden Kurs beliefe sich der Rückkauf auf rund 5,5 Millionen Wertpapiere und betrüge damit rund 3,5 Prozent des Grundkapitals. Der Aktienrückkauf wird dabei als strategische Maßnahme gewertet, die – wenngleich umstritten – zu Kursgewinnen führen soll. Finanzvorstand Jörg Schneider äußerte sich über das Programm zur Tagesschau und betonte die starke Kapitalausstattung des Unternehmens. Die Münchner Rück habe „somit die finanzielle Stärke, um profitabel zu wachsen.“

Positive Gewinnprognosen

Zwar war im vergangenen Jahr der Gewinn um 84 Prozent auf 392 Millionen Euro gesunken, dennoch entschloss sich das Unternehmen die Dividende unverändert bei 8,60 Euro anzusetzen. Nun schaut die Münchner Rück jedoch positiv in die Zukunft. Der Überschuss soll im nächsten Jahr bei rund 2,5 Milliarden Euro liegen. Das Ziel ist ähnlich hoch wie im vergangenen Jahr, in dem jedoch insbesondere die Hurrikan-Katastrophen in den USA die Pläne verwarfen.

Höhere Versicherungsprämien für die Münchner Rück

Aufgrund der verheerenden Stürme in den USA hatte sich die Erstversicherungs-Tochter Ergo im Januar erstmals auf höhere Rückversicherungsprämien eingelassen. Und das soll in Zukunft auch so bleiben, meint Münchner-Rück Vorstand Torsten Jeworrek. Der Rückversicherer rechnet trotz der steigenden Prämien mit leicht sinkenden Bruttobeiträgen, die zwischen 29 bis 31 Milliarden Euro liegen sollen. Im Verlauf des frühen Vormittags stieg die Aktie der Münchner Rück um 1,46 Prozent auf 184,55 Euro an.

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