Die Autobranche hatte es in den vergangenen Monaten nicht leicht: Der Abgasskandal und ein neuer Abgastest forderten ihren Tribut. Dazu stellte die Europäische Union die Weichen für neue Klimaziele, die deutlich reduzierte Auto-Abgase verlangen. Und obendrein drohen US-amerikanische Strafzölle, die Präsident Donald Trump bereits angedroht hatte. Für den Moment jedoch sieht es nach einer Erholung aus.
Aufschub für Europa
Zu Beginn der Woche litten die Märkte stark unter der Aussicht auf neue Strafzölle, die diesmal jedoch nicht China, sondern Europa treffen sollten. Nachdem sowohl die USA als auch China eine Erhöhung der bereits existierenden Strafzölle angekündigt hatten, brachen die Indizes auf beiden Seiten des Atlantiks ein. Nun jedoch scheint das große Aufatmen zu kommen: Denn amerikanischen Medienberichten zufolge will Trump die Entscheidung zumindest verschieben. Bloomberg berichtet etwa, dass Trump eine Verschiebung der Strafzölle um bis zu sechs Monate in Betracht zieht. Der Grund: Offenbar hütet sich der Präsident vor einer weiteren Eskalation, während der China-Konflikt noch läuft. Am 18. Mai soll spätestens eine endgültige Entscheidung folgen. Dann wird sich herausstellen, ob er tatsächlich Strafzölle auf europäische Autoimporte legen will.
Wachstum bei BMW
Von den neuen Strafzöllen wären unter anderem die deutschen Großkonzerne BMW, Daimler und Volkswagen betroffen. Erst vor kurzem hatte etwa BMW die Quartalszahlen und damit auch ein Verkaufsplus von 2,3 Prozent im April vorgelegt. Weltweit konnten die Münchner doppelt so viele BMW X2-Modelle verkaufen wie es noch im April 2018 der Fall gewesen war. Die Verkaufszahlen des BMW X3 stiegen um 71,0 Prozent.
„Demand for the BMW X7 has exceeded our expectations and has helped overall sales of our BMW X vehicles grow by over 20% in April.“ – Pieter Nota, Mitglied des Vorstands der BMW AG, in einer Pressemitteilung
Turbulenzen an der Börse
Auf die Ankündigung hin gingen die Aktienkurse mehrerer großer Autohersteller schlagartig in den Steigflug. Das Papier der BMW AG beispielsweise hat am Mittwochabend ein Plus von 3,12 Prozent zu verzeichnen und stand bei 70,00 Euro pro Aktie. Ähnlich sah es bei Volkswagen und Daimler aus. Am Donnerstagmorgen jedoch folgte für alle drei Autohersteller ein neuerlicher Kurssturz.
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