Seit mehreren Jahren leiden deutsche Sparer unter der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Das soll sich nach Aussage der EZB auch nicht verändern, bis die Inflation sich mittelfristig den zwei Prozent annähert. Laut Eurostat stellt sich nun heraus, dass dieses Ziel nach wie vor in weiter Ferne liegt.
Eurostat meldet sich
In einer aktuellen Schnelleinschätzung gibt die Europäische Statistikbehörde Eurostat an, dass die Inflationsrate im Euro-Raum nach wie vor bei 1,0 Prozent liegt. Die Rate der Energiepreise sank im August um 0,6 Prozent – im Juli hatte sie dagegen noch ein Plus von 0,5 Prozent zu verzeichnen. Lebensmittel, Alkohol und Tabak erreichten eine Rate von 2,1 Prozent (1,9 Prozent im Juli), Industriegüter ausgenommen Energie stiegen, genau wie im Juli, um 0,4 Prozent. Als letzte der Hauptkomponenten erreichten die Dienstleistungen eine Rate von 1,3 Prozent (1,2 Prozent im Juli). Das berichtet Eurostat in einer Pressemitteilung.
Inflation in Deutschland
Auf Deutschland bezogen, soll die Inflationsrate im August 1,4 Prozent betragen. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Gegenüber dem Juli sinken die Verbraucherpreise jedoch um 0,2 Prozent. Bei den Dienstleistungen stieg der Verbraucherpreisindex um 1,6 Prozent, bei Waren um 1,3 Prozent. Laut Einschätzung des Statistischen Bundesamts soll der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im August gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,0 Prozent höher liegen. Im Vergleich zum Juli 2019 schneidet er hingegen um 0,1 Prozent schwächer ab. Die Ergebnisse sind laut Statistischem Bundesamt vorläufig.
Wie reagieren die Zentralbanken?
Aktuell steht eine Diskussion um neue Anleihekäufe vonseiten der Europäischen Zentralbank (EZB) im Raum. Allerdings sprechen sich nun mehrere Stimmen dagegen aus. So zum Beispiel Sabine Lautenschläger, ein EZB-Direktoriumsmitglied. Neue Anleihekäufe seien nur bei einer drohenden Deflation gerechtfertigt. Stattdessen sollte die EZB weiterhin auf Zinssenkungen setzen. Wie der Focus berichtet, wird bei der Sitzung am 12. September eine weitere Senkung des Einlagenzinses erwartet. Dieser beträgt aktuell 0,4 Prozent – Banken zahlen demnach eine Gebühr, um Geld an der EZB einzulagern.
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