Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) hat von Donnerstag, den 07.11.2019 ab 0 Uhr bis zum 08.11.2019 um 24 Uhr, aufgerufen zu streiken. Ursache des Streiks sind Tarifverhandlungen, welche Lufthansa der Gewerkschaft aus rechtlichen Gründen verweigert. Von Seiten des Konzerns heißt es, dass der aktuelle Vorstand, der im Frühjahr gewechselt hat, nicht vertretungsberechtigt ist. Ein gerichtlicher Eilantrag der Lufthansa, welcher den Streik unterbinden sollte, ist vorerst gescheitert.
Herausforderungen für die Flugzeugbranche
Streiks, Klimakrise und Preiskampf: die Fluggesellschaften sind aktuell mit einigen Schwierigkeiten konfrontiert. Die Insolvenzen von Germania, Air Berlin und zuletzt Thomas Cook zeigen, unter welch starker Konsolidierung die Branche steht. Doch es gibt für die Branche einen Lichtblick. Wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) meldet, gibt es erstmals seit Jahren weniger Billigflüge. Das sollte die Marktlage etwas entspannen. Desweiteren erhöhten die Low-Cost-Airlines ihre Preise. So lag die ermittelte Preisspanne der durchschnittlichen Brutto-Flugpreise diesen Herbst bei 44 bis 111 Euro, gegenüber 38 bis 100 Euro im Vorjahr.
Greta Thunberg und der Luftverkehr
Als Greta Thunberg im August diesen Jahres mit einer Segeljacht zum UN-Klimagipfel gereist ist, um CO2 zu sparen, ist erneut eine öffentliche Debatte über Flugreisen und CO2-Ausstoß entbrannt. Doch die Flugbranche hat bereits Schritte ergriffen, um eine Antwort auf die Klima-Debatte zu finden. Schon 2010 haben sich namenhafte Fluggesellschaften wie Condor, Eurowings und Lufthansa zum Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) zusammengeschlossen. Eines der erklärten Ziele ist es, das Fliegen anhand neuer Flugzeugkonzepte, sowie alternativer Kraftstoffe und Antriebe, CO2-neutral zu gestalten. Dabei wurden auch schon erhebliche Fortschritte gemacht. Denn zwischen 1990 und 2017 ist der Verbrauch in Liter pro Passagier auf einer Strecke von 100 km um 43 Prozent gesunken. Allerdings gibt es laut dem Verband Hürden vonseiten der Politik. So soll beispielsweise die Luftverkehrssteuer erhöht werden, obwohl diese Maßnahme keine positiven Effekte habe. Das erklärte der Verband in einer Pressemeldung.
„Mit der nun geplanten Erhöhung der Steuer wird (…) die Wettbewerbsverzerrung zu Lasen der deutschen Fluggesellschaften und Flughäfen drastisch verschärft.“ – Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e.V. (BDL)
737-Max Flugverbote führen zu Milliardenschäden
Auch die beiden Abstürze der Flugzeuge des Typus Boing 737 Max mit 346 Todesopfern trafen die Branche. Denn eine Konsequenz waren Flugverbote. Diese entwickelten sich zum wohl größten Schadensfall der Luftfahrt. So hat Boeing etwa fünf Milliarden Dollar zurückgestellt. Dennoch geht aus dem „Aviation Risk Report 2020“ des Industrie- und Luftfahrtversicherers Allianz Global Corporate & Specialty hervor, dass das Fliegen noch nie zuvor so sicher war wie heutzutage.
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