Die Deutsche Bank darf sich über einen neuen Großaktionär freuen. Der chinesische Mischkonzern HNA Group ist mit drei Prozent ins Börsengeschäft des Frankfurter Geldhauses eingestiegen.

HNA – Nummer drei unter den DB-Aktionären

Mit jeweils einem Anteil von sechs Prozent führen der ehemalige Premier Katars Hamad Bin Jassim Bin Jabor Al-Thani mit seinem Cousin und der US-Vermögensverwalter Blackrock die Liste der Großaktionäre an. Dicht gefolgt mit drei Prozent vom neuen Anteilshaber aus Fernost. Nach eigenen Angaben habe das Unternehmen Aktien der Deutschen Bank im Wert von 755 Millionen Euro gekauft.

Ein Lichtblick am Horizont

„Wir begrüßen jeden langfristig orientierten Investor“, äußert sich ein Deutsche-Bank-Sprecher über den Neuzugang. Für das Geldinstitut bedeutet dies auch ein erstes Aufatmen nach stürmischen Zeiten. Lange Zeit wurden Aktionäre enttäuscht. Für das Krisenmanagement erntete es viel Kritik von Seiten seiner Aktionäre. Das chinesische Unternehmen zieht es sogar in Betracht, noch mehr Geld in die Bank zu stecken und seinen Anteil auf maximal zehn Prozent zu erhöhen. „Wir haben vollstes Vertrauen in das Management der Deutschen Bank und werden die künftigen Schritte genau beobachten und als Aktionär gegebenenfalls unterstützen“, so ein Sprecher des Großaktionärs.

HNA Group: Auf Einkaufstour in Europa

Mit dem chinesischen Mischkonzern holt sich die Bank ein internationales Schwergewicht ins Haus. HNA besitzt Flughäfen, Fluggesellschaften und Hotels, ist allerdings ebenso in der Banken- und Immobilien-Sparte gut aufgestellt. Mit Beteiligungen an ausländischen Unternehmen sind die Chinesen bestens vertraut. Neben Anteilen an zahlreichen einheimischen Unternehmen, hat sich der Konzern bereits an einer afrikanischen Airline beteiligt. Seit 2012 besitzt HNA auch 48 Prozent der Anteile der französischen Fluggesellschaft Aigle Azur, die zweitgrößte Gesellschaft Frankreichs. 2016 unterlag die Gruppe allerdings in den Verhandlungen um die Anteile des Bundeslandes Rheinland-Pfalz am Flughafen Frankfurt Hahn. Über einen weiteren Einstieg bei Air Europa wird derzeit noch verhandelt.

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