Der Fluggesellschaft Air Berlin geht es offenkundig schlecht. Der defizitäre Konzern liegt mit mit 1,8 Milliarden Euro im Minus und hängt derzeit am Tropf des Partners Etihad. Das Unternehmen hat kürzlich die Landesregierungen in Berlin und Nordrhein-Westfalen um Hilfe gebeten. Außerdem steht die Idee einer Partnerschaft mit Lufthansa im Raum. Und schwupps, klettert die Aktie nach oben. Doch Vorsicht: Analysten geben trotzdem keine Entwarnung.

Der Bund schaltet sich ein

Ein bei den Regierungen von Nordrhein-Westfalen und Berlin gestellter Bürgerschaftsantrag werde gerade gemeinsam mit den Ländern geprüft, hieß es aus Kreisen des Bundeswirtschaftsministeriums. Die Prüfung bedeute nicht, dass damit bereits die Bürgschaft gewährt werde. Erst wenn ein tragfähiges Zukunftskonzept nachgewiesen worden ist, kann dem Antrag stattgegeben werden. Wie eine Sprecherin des Ministeriums mitteilte, könne der Bund bei Beteiligung eines ostdeutschen Bundeslandes und Bürgschaften von mehr als zehn Millionen Euro eine Absicherung übernehmen.

Börsenexperten weiterhin skeptisch 

Nach Bekanntgabe, dass Air Berlin den Konzern Lufthansa als Partner ins Auge gefasst hat, verzeichnete die AirBerlin-Aktie deutliche Ausschläge im Plusbereich. „Wir müssen 2017 einen Partner finden, und die Lufthansa ist einer von einigen Möglichkeiten. Ich prüfe alles, was für Air Berlin Sinn ergibt und die Arbeitsplätze langfristig sichert“, sagte Konzernchef Thomas Winkelmann gegenüber der ZEIT.

Börsen-Experten sind allerdings weiterhin skeptisch und raten vom Kauf der Aktien ab. „Finger weg!“, schreibt zum Beispiel deraktionaer.de. Selbst wenn die Fluggesellschaft übernommen wird, sei es höchst unwahrscheinlich, dass die Gesellschaft einen deutlichen Kursanstieg verzeichnet. Das Unternehmen ist schließlich insolvent. Dass Aktionäre mit einem Aufschlag auf den derzeitigen Kurs rechen könnten, sei ebenfalls unwahrscheinlich.

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