Erst vor wenigen Wochen sah das Münchner Fintech-Unternehmen Outbank sein Geschäftsmodell als gescheitert an. Jetzt wagt sich Deutschlands bekannteste Banking-App mit einem neuen Konzept wieder an den Markt.
Hinfallen und wieder auferstehen!
Die alte Version von Outbank bestand als reines Banking-Produkt aus kostenpflichtigen Abonnements. Dieses Geschäftsmodell, wie CEO Anya Schmidt im Interview mit t3n.de erklärte, sei nun gescheitert. „Da kann ich völlig offen sein, weil das Abonnement-Modell wirklich gar nicht funktioniert. Das sage ich mittlerweile auch jedem Investor, mit dem wir sprechen.“ Zugleich kündigt die Unternehmensleitung jedoch einen Strategiewechsel an, wonach sich Outbank stärker als Personal-Finance-Plattform positionieren will. Partner aus der Finanzbranche sollen dabei unterstützen.
Outbank als neue Verbraucherplattform
Die bereits vor zwei Wochen neu veröffentlichte Version der App besitzt nun neue Funktionen. Die Erweiterungen der Anwendung vermitteln ein klares Bild: Es geht um mehr als nur um normale Banking-Funktionen. Outbank strebt einen Richtungswechsel an und nimmt die Stellung einer personalisierten Finanz-App ein, die den Nutzern langfristig beim Geldsparen helfen soll.
Geldsparen: Mit kompetenten Partnern
Outbank hat sich Unterstützung an die Seite geholt. Das Verbraucherportal Verivox und der Berliner Versicherungsmanager Clark konnten für die App gewonnen werden. Die weiterbestehende Vermittlung von Krediten erfolgt durch die Partnerschaft mit der Vergleichsplattform Smava. Nutzer können ab sofort Mitgliedschaften, Versicherungen, Kreditzahlungen und viele weitere Verträge mit wiederkehrenden Kosten in der App hinterlegen. Zusätzlich ist die Verwaltung von Bezügen, wie beispielsweise Kinder- oder Arbeitslosengeld möglich. Alle eingegebenen Beträge werden zu einer monatlichen Bilanz errechnet, woraufhin die App dem Nutzer individuelle Sparvorschläge unterbreitet. Ist beispielsweise der Stromanbieter zu teuer, können durch die Anbindung an externe Finanzplattformen die Konditionen verglichen und Verträge gewechselt werden. Auch das Anzeigen der Kündigungsfristen der eigenen Verträge ist dabei hilfreich. Bisher müssen solche Angaben jedoch noch manuell eingegeben werden. Eine automatische Erkennung soll folgen.
Und die Sache mit dem Geld?
Der komplette Service wird, im Gegensatz zu davor, nun kostenlos angeboten. Outbank verdient also nicht mehr durch die Abonnements, sondern kassiert über die Vermittlungsprovision. Outbank wird damit zur Verbraucherplattform und kämpft mit viel Konkurrenz. Dagegensetzen will Anya Schmidt die Personalisierung der Vergleichsangebote: „Ein Store bleibt ein Ort, der aktiv betreten werden muss und der in keinem Verhältnis zur persönlichen Finanzsituation steht. Wir sind überzeugt, dass es erst dann Sinn macht, dem Nutzer ein Vergleichsangebot zu unterbreiten, wenn er vor Augen geführt bekommt, welche Sparvorteile daraus entstehen und welchen Effekt diese auf seine gesamte Finanzsituation haben.“
Titelbild: fotomek