Die Nachricht über Sicherheitslücken bei den vom Technik-Konzern Intel hergestellten Prozessoren hat in dieser Woche für Schlagzeilen gesorgt. Doch die schlechte Botschaft bereitet nicht nur dem Konzern Probleme, sondern lässt nun auch kritische Fragen gegenüber Intel-Chef Krzanich laut werden.

Die Gleichzeitigkeit der Dinge

Es gibt Dinge im Leben, die geschehen aus purem Zufall gleichzeitig. Und solche, bei denen man über die Gleichzeitigkeit stutzig werden kann. Vor allem dann, wenn der Intel-Chef von einer Sicherheitslücke seiner Prozessoren weiß und dann vor Bekanntgabe dieser Information eine große Menge seiner Anteile verkauft. Natürlich besteht die Option, dass auch Unternehmenschefs lediglich ihr Portfolio aufbessern oder umstrukturieren wollen. Also doch ein Zufall? Einige Beobachter mögen nicht so recht daran glauben.

Intel-Chef hat Aktien verkauft – noch rechtzeitig?

Fakt ist, dass Intel-Chef Krzanich 80 Prozent seiner Aktien verkauft hat – noch vor Bekanntgabe der Sicherheitslücke. Die Lücke ermöglicht Hackern das einfache Ausspähen sensibler Daten wie zum Beispiel Passwörtern. Bereits im Juni soll das Unternehmen von der Problematik gewusst haben. Ende Oktober machte Krzanich pflichtgemäß die Verkaufsabsicht von insgesamt rund 890.000 Aktien bekannt. Ein Zusammenhang zwischen den beiden Handlungen bestünde laut dem Konzern nicht. Doch die Skepsis bleibt. Vor allem, weil Krzanich noch rund 250.000 Aktien behalten hat – das Minimum an Anteilen, das er als Vorstandsvorsitzender besitzen muss, schreibt Börsendienst Motley Fool.

Das Geld wert.

Für den Krzanich jedenfalls, hat sich der Verkauf der Aktien gelohnt. Insgesamt konnte er im Rahmen von Optionen 644.135 Aktien für je 44,05 Dollar verkaufen. Inzwischen sanken diese an der amerikanischen Börse auf einen Wert zwischen 13 und 27 Dollar. Der Gewinn für Krzanich wird daher von Beobachtern auf 25 Millionen Dollar geschätzt.

Intel-Aktie weiter im Sinkflug

Nach dem Bekanntwerden der Sicherheitslücke am Mittwoch fiel die Aktie von Intel hierzulande um ganze 5,5 Prozent. Am Donnerstag gab die Aktie um weitere fünf Prozent nach und liegt derzeit bei 35,70 Euro.

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