The Boeing Company gilt als der größte Flugzeughersteller der Welt. Der Konzern fabriziert nicht nur zivile und militärische Maschinen, sondern außerdem Hubschrauber und Weltraumtechnik. Nachdem US-Präsident Donald Trump den Ausstieg der Vereinigten Staaten aus dem Atomabkommen mit dem Iran veranlasste, muss der Konzern nun auf einen milliardenschweren Auftrag aus dem Iran verzichten. Damit ist Boeing jedoch nicht allein.

„Die Lizenzen für Boeing und Airbus werden widerrufen. Diese Sanktionen betreffen alle wichtigen Industrien“, sagte US-Finanzminister Steven Mnuchin am Dienstag auf einer Pressekonferenz.

Von langer Hand geplant

Die Aufträge waren nur möglich gewesen, weil das Atomabkommen im Jahr 2016 dafür gesorgt hatte, dass die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben wurden. Iran Air bestellte 100 Flugzeuge für etwa 16 Milliarden Euro bei Airbus, weitere 80 für 14 Milliarden bei Boeing. Sämtliche Maschinen sollten bis 2025 ausgeliefert werden. Das wird nun durch die neuen Sanktionen verhindert. Neben den Flugzeugimporten sollen auch die Ölexporte aus dem Iran selbst von den Sanktionen betroffen sein.

Politik als Störfaktor

Während Airbus bereits einige der georderten Maschinen ausliefern konnte, hatte Boeing noch aufgrund einiger Ungewissheiten im Wahljahr damit gezögert, den Auftrag aus dem Iran in die Bücher mit aufzunehmen. Laut Boeing-Chef Dennis Muilenburg sei der Wegfall des Auftrags für sein Unternehmen gut zu verkraften, da die möglichen Einnahmen sowieso noch nicht eingeplant gewesen seien.

Der Kurs

An der Börse machte sich die Neuigkeit bisher nicht bemerkbar. Boeing steht mit einem Minus von 0,46 Prozent bei einem Aktienpreis von 288,11 Euro. Am Donnerstag hatte die Aktie mit 292,52 Euro ein kleines Hoch erreicht, nachdem sie um sieben Euro innerhalb eines Tages gestiegen war. Der Konkurrent Airbus steht mit minus 0,13 Prozent bei einem Stückpreis von 99,46 Euro.

 

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