Einmal mehr sorgen die Strafzölle von US-Präsident Trump für Aufregung an der Börse. Nachdem in der Vergangenheit bereits Stahl und Aluminium betroffen waren, könnte es jetzt die Automobilindustrie treffen. Derzeit lässt Washington die Importzölle auf Automobile prüfen. Handelssekretär Wilbur Ross sagte am Mittwoch, dass der Status Quo die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährden könnte.
„Wir haben Hinweise darauf, dass Importe aus dem Ausland unserer eigenen Automobilindustrie stark geschadet haben.“ – Wilbur Ross, Handelsminister der USA
It’s happening again
Die Aussicht auf neue Zölle ist keine Überraschung. Seit einigen Monaten ringen Wirtschaftsnationen aus aller Welt darum, von bereits bestehenden US-Zöllen ausgenommen zu werden. Auch der Handelsstreit zwischen China und den Vereinigten Staaten ist nach wie vor ein präsentes Thema. Nun sind die europäischen Autos dran. Laut Medienberichten erwägt Trump Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Automobil-Importe. Diese sind aktuell erst in der Planungsphase und sollen vor allem Autos, SUVs, Vans, kleine Trucks und einzelne Bestandteile treffen. Momentan erheben die Vereinigten Staaten 2,5 Prozent auf Autos, die Europäische Union laut Focus dagegen zehn Prozent.
Wer den Schaden hat
Trump selbst kündigte die möglichen Tarife wie gewohnt auf Twitter an. Dort sagte er: „Für unsere großartigen amerikanischen Autohersteller werden gute Neuigkeiten kommen. Nach vielen Dekaden, in denen wir unsere Jobs an das Ausland verloren haben, habt ihr auch lange genug darauf gewartet!“
Die größten Exporteure, die derzeit Automobile nach Amerika verschiffen, sind Kanada, Mexiko, Japan, Deutschland und Südkorea. Die Börse reagierte zeitnah und strafte schon mehrere der großen deutschen Firmen ab. Daimler zum Beispiel steht aktuell mit einem Kurs von minus 3,12 Prozent bei 64,99 Euro, BMW mit minus 2,98 Prozent bei 86,35 Euro.
So geht es weiter
Der DAX wird von drei Großunternehmen gestützt: BASF, SAP und Bayer verhindern das Abrutschen und halten den Leitindex in der Nähe der 13.000-Punkte-Marke. Trotzdem steht er mit 0,24 Prozent im Minus. Sollten die Strafzölle wirklich kommen, würde das sowohl für Wirtschaft als auch für den Arbeitsmarkt massive Einbußen bedeuten – auf beiden Seiten des Atlantiks.
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