Die irische Billigairline Ryanair verliert an Gewinn. Durch die Konkurrenz am Himmel gerät die Fluggesellschaft zunehmend mehr unter Druck. Hinzu kommen Streiks und hohe Kosten für Kerosin. Um trotz der Umstände neue Kunden zu gewinnen, stellt sich Ryanair derzeit auf sinkende Ticketpreise ein.

Streiks in der Urlaubszeit

Europaweit sollen ab Dienstag über 600 Flüge bei Ryanair ausfallen. Der Grund: Das Personal streikt. Die Forderungen drehen sich um Lohnerhöhungen und mehr Urlaubstage. Ist Ryanair-Chef Michael O’Leary nicht bereit zu kooperieren, steht der Billigairline ein harter Sommer bevor. Denn gerade in der bevorstehenden Urlaubszeit wären weitere Personalstreiks für die Fluggesellschaft mit hohen wirtschaftlichen Einbußen verbunden.

Kerosinkosten werden teurer

Doch nicht nur die Piloten und Flugbegleiter kosten viel Geld. Auch das Kerosin wird immer teurer. Die gestiegenen Öl-Preise lassen den Wettbewerb der Fluggesellschaften größer werden. Die Wirtschaftlichkeit der Flugunternehmen sinkt weiter. Übernahmen und Insolvenzgänge einzelner Airlines seien nach Ansicht des Ryanair-Chefs vorprogrammiert. Trotzdem kann der Billigflieger die Kosten nicht auf die Ticketpreise umwälzen – die Konkurrenz ist zu stark. Um neue Kunden zu binden, will Ryanair die Preise sogar senken.

Gewinneinbußen für Ryanair

Die schlechten Umstände zeigen sich auch in den Zahlen. Der Gewinn des ersten Quartals sank um ein Fünftel. Der Start in das Geschäftsjahr 2018/19 schließt vorerst mit 319 Millionen Euro. Auch für das Gesamtjahr prognostiziert Ryanair einen Gewinnrückgang. Das erste Mal seit fünf Jahren. Insgesamt sollen rund 1,25 bis 1,35 Milliarden Euro angepeilt werden, obwohl auch dieses Ziel unter Experten als sehr ambitioniert gilt. Im Vorjahr verdiente Ryanair noch 1,45 Milliarden Euro.

Umsatzsteigerung lässt Anleger kalt

Trotz der Gewinneinbußen konnte Ryanair den Umsatz um fast neun Prozent auf 2,1 Milliarden Euro steigern. Insbesondere durch die steigende Zahl der Flugpassagiere, die sich im ersten Quartal auf 37,6 Millionen beläuft. Zwar halten die Fluggäste Ryanair weiter die Treue, doch die Anleger sind skeptisch. Die Aktie fällt am Montag um sieben Prozent auf 14,68 Euro.

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