Tesla solle von der Börse genommen werden und die Finanzierung für den Börsenabgang sei gesichert. Das kündigte Elon Musk bereits vor einer Woche auf seinem privaten Twitter-Account an. Und sorgte damit für großen Wirbel. Sogar der Aktienhandel wurde in New York vorübergehend ausgesetzt. Währenddessen geriet Elon Musk ins Kreuzfeuer der US-Börsenaufsicht. Doch die verhängt nun eine unerwartet milde Strafe.

Ein Tweet. Viel Lärm. Wenig Geld.

Die Aussage von Tesla-Chef Elon Musk das Unternehmen von der Börse nehmen zu wollen hat bei Anlegern und Finanzexperten für Aufsehen gesorgt. Auch wenn die genauen Absichten von Musk noch nicht geklärt sind, stellte sich der Tweet im Nachgang als vorschnell und unbedacht heraus. Denn die US-Börsenaufsicht SEC kann den Milliardär nun mit einem Bußgeld von knapp 200.000 Dollar belangen, insofern sie die Botschaft als irreführend oder fahrlässig einstufe. Eine höhere Strafe drohe, wenn die Aufsicht Musk betrügerische Absichten nachweisen könnte.

Trump und die Milde

Seit dem Regierungsantritt von US-Präsident Donald Trump zeigt die US-Behörde immer öfter Milde. Anstatt die Verstöße mit den vorher gewohnt hohen Strafzahlungen zu ahnden, verfolgt die US-Börsenaufsicht ein anderes Ziel. Immer öfter werden Unternehmen zu praktischen Auflagen gedrängt, meint Stephen Crimmins, Anwalt bei der Kanzlei Murphy & McGonigle zur ARD.

Urteil weiter ausstehend

Es bleibt abzuwarten, wie sich die SEC letztendlich entscheidet. Ausschlaggebend dafür sind Dokumente und Aussagen, die von der Behörde derzeit überprüft und ausgewertet werden. Die Analysen sollen dann dazu beitragen, genauer festzustellen, ob die Aussage von Musk berechtigt ist. Schließlich hatte der Unternehmer nach eigenen Angaben fest mit einer Finanzierung durch saudische Investoren gerechnet.

Entscheidung schnell erwartet

Die Behörden können mit einer Geldstrafe gegen Musk auch ein Zeichen für die Verfolgung großer und starker Unternehmen setzen. Deshalb wird eine Entscheidung von der Rechtsprofessorin Urska Velikonja schnell erwartet. Zudem erwartet die Expertin keine Geldstrafe für das Unternehmen. Die Börsenaufsicht ziehe immer mehr Einzelpersonen zur Rechenschaft, nicht jedoch den gesamten Konzern. Zudem sei die Höhe der Geldbußen seit der Führung von SEC-Chef Jay Clayton um mehrere Millionen Dollar gesunken. Tesla hat sich bislang zu den Einschätzungen der Experten noch nicht geäußert.

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