Im Januar will Katar die Organization of the Petroleum Expertin Countries (OPEC) verlassen. Diesen Schritt kündigte Katars Energieminister Said Sherida al-Kaabi am Montag an. Stattdessen werde sich das Land auf die Förderung von Gas konzentrieren. Aktuell gilt Katar als der weltweit größte Flüssiggasproduzent und liefert etwa ein Drittel der globalen Gesamtmenge.
Minister of State for Energy Affairs, President and CEO of Qatar Petroleum announces that Qatar will withdraw from the Organization of the Petroleum Exporting Countries (OPEC). Qatar decided to pull out starting January 1, 2019. #QNA pic.twitter.com/nHxVT8XUsU
— Qatar News Agency (@QNAEnglish) 3. Dezember 2018
Wachstumsbestrebungen
Der Ausstieg wird voraussichtlich am ersten Januar erfolgen. Nach Aussagen der Qatar News Agency (QNA) habe der Energieminister die OPEC bereits am Montagmorgen von diesem Schritt informiert. Weiterhin sei die Entscheidung um den Austritt aus dem Ölkartell keineswegs politisch motiviert, vielmehr handele es sich dabei um eine Geschäftsentscheidung. Die Gasproduktion sei der wichtigste Wirtschaftssektor Katars und solle weiter verbessert werden. Innerhalb der letzten Jahre habe das Land laut der QNA daran gearbeitet, zukunftssichere Strategien für den Öl- und Gassektor zu entwickeln. Langfristig zielt Katar auf ein größeres Wirtschaftswachstum ab. So sieht Al-Kaabi beispielsweise innerhalb der nächsten zehn Jahre die Steigerung der Gasförderung von 4,8 Millionen Barrel auf 6,5 Millionen Barrel pro Tag vor.
Minister of State for Energy Affairs: „We had to take steps to review Qatar’s role and contributions on the international energy scene. We also sought ways to enhance that role and those contributions in a manner that helps achieve our strategy and objectives in the long term.
— Qatar News Agency (@QNAEnglish) 3. Dezember 2018
Katars Pläne
Cash.Online zufolge ist die Wachstumsstrategie auch eine Antwort auf die Blockade, die Saudi-Arabien sowie dessen Verbündete Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate über Katar verhängt hatten. Unter anderem werfen diese Katar die Förderung von Terrorismus und Kontakte zum schiitischen Iran vor, der als Erzfeind Saudi-Arabiens gilt. Said Sherida al-Kaabi kündigte in der QNA weiterhin an, innerhalb der kommenden Monate diverse Großprojekte vorstellen zu wollen. Das Ziel sei es, Katars Stand als der weltweit führende Produzent von Erdgas zu verstärken.
Stabilität auf dem Ölmarkt?
Laut der QNA ist Katar kein großer Förderer von Öl, weswegen der Austritt aus der OPEC keine schwerwiegenden Auswirkungen auf den Ölmarkt haben sollte. Das Land werde im Folgenden noch an einer im Dezember stattfindenden Sitzung teilnehmen und die Geschäftsentscheidungen des Kartells weiter mittragen, solange Katar noch OPEC-Mitglied ist. Derzeit will die OPEC die Ölkurse wieder stabilisieren, nachdem sie sich wochenlang im freien Fall befunden hatten. Aktuell steht das Barrel Brent-Öl mit einem Plus von 4,15 bei einem Preis von 61,68 US-Dollar. Welche Auswirkungen Katars OPEC-Exit tatsächlich auf den Ölmarkt haben wird, muss sich herausstellen.
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