Das Corona-Virus gefährdet nicht nur die Gesundheit. Auch die Wirtschaft ist infolge der Einschränkungen des öffentlichen Lebens, Quarantäne und strengen Ein- und Ausreisebestimmungen stark betroffen. Im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Epidemie plant die EU nun einen Hilfsfonds. 25 Milliarden Euro schwer soll dieser sein. Und vor allem geplagten Branchen zu Gute kommen.

Abmildern = Verlangsamen

So wirklich aufhalten lässt sich die Verbreitung von Corona nicht. Gesundheitsminister Jens Spahn, Kanzlerin Merkel und die Vertreter des Robert-Koch-Insituts sprechen lediglich vom Ziel einer verlangsamten Ausbreitung. Ähnlich ist das Ziel in der Wirtschaft. Ein Schaden? Mehr unabdingbar, als aufzuhalten. Mit dem Hilfsfonds der EU sollen jedoch die wirtschaftlichen Folgen von Corona zumindest teilweise abgemildert werden. Charles Michel, EU-Ratspräsident, meinte gegenüber n-tv: „Wir sind bereit, von allen notwendigen Instrumenten Gebrauch zu machen.“ Auch Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin, und EZB-Chefin Christine Lagarde sprachen sich für den Hilfsfonds aus.

Woher kommt das Geld?

Kleine und mittelständische Firmen, die Tourismus- und Reisebranche sowie das Gesundheitssystem leiden stark unter den Folgen von Corona. Diese Bereiche soll die finanzielle Hilfe zunächst über Wasser halten und zu arbeitsplatzsichernden Maßnahmen verhelfen. Die Gelder dafür kämen laut EU-Vertretern teilweise aus Mitteln, die die Mitgliedsstaaten aufgrund bürokratischer Hindernisse nicht ausgeben konnten. 7,5 Milliarden Euro wären damit insgesamt schnell verfügbar. Die Gelder, so EU-Sprecher, würden dann nicht an die EU zurückgesandt werden, sondern könnten direkt in der heimischen Volkswirtschaft ausgegeben werden. Hinzu kommen zugesagte Strukturhilfen, die in den kommenden Wochen in den Fonds eingezahlt werden, sagte Von der Leyen in der tagesschau.

Forderung nach koordinierten Schritten

Neben dem Hilfsfonds sollen laut Michel die Regeln der EU für die öffentlichen Haushalte und die staatlichen Subventionen gelockert werden. Der Grund: Die Regierungen der Länder könnten so leichter Unterstützungen geben. Das soll vor allem Italien, dem bisher am stärksten von Corona betroffenen EU-Land, zu Gute kommen. Dazu sollen diese Woche noch weitere Richtlinien vorgelegt werden.

Indes forderte Angela Merkel schnellere, koordinierte Schritte im Kampf gegen die ökonomischen Folgen von Corona. Neue Regelungen des Kurzarbeitergeldes und die Bereitstellung von Liquidität sollen auch deutsche Unternehmen in diesen Zeiten unterstützen. Wirtschaftsexperten befürchten, dass auch die deutsche Wirtschaft von einer Rezession betroffen sein könnte. Die Krise sei demnach noch nicht abgewendet. Am Donnerstag berät die Europäische Zentralbank, wie es in Sachen Corona weitergeht.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH