Managed Futures TitelbildManaged-Futures-Händler – auch Commodity Trading Advisors (CTA) genannt – engagieren sich hauptsächlich über Futures-, Forward- und Optionskontrakte an den globalen Märkten. Üblicherweise sind CTAs stark an der Marktrichtung ausgerichtet, setzen also auf Netto-Long- oder Netto-Short-Engagements. Zudem können sie mit Leverage arbeiten. CTAs wenden eine Vielzahl von Handelsstrategien an. Im Zentrum einiger der gängigsten von ihnen stehen systematische Handelsregeln, die Kursprognosen aus technischen Daten ableiten.

Für Anleger, die die risikoadjustierte Performance von traditionellen Portfolios (Aktien und Anleihen) oder Funds of Hedge Funds verbessern wollen, sind CTA-Fonds eine überzeugende Alternative.

Solche Fonds sind mit fast allen anderen Anlagen nur schwach korreliert und können dadurch die risikoadjustierte Performance eines diversifizierten Portfolios verbessern. Stresstests und die günstige Renditeverteilung liefern weitere gute Gründe, in Managed Futures zu investieren.

Ihre Transparenz und Liquiditätseffizienz ist für institutionelle Anleger attraktiv. Die traditionell strenge Reglementierung der meisten Manager-Futures-Manager ist ein zusätzliches Argument für Anleger, die auf eine behördliche Aufsicht Wert legen.

Die meisten Managed-Futures-Strategien versuchen, Trends auszunutzen. Diese sind ein immer wieder entstehendes Preisphänomen, das auf Veränderungen von Risikoprämien – der Renditeaufschläge, die die Anleger als Entschädigung für eingegangene Risiken verlangen – zurückzuführen ist. Neue Marktinformationen, Veränderungen des ökonomischen Umfelds oder sogar nicht greifbare Faktoren wie Stimmungsumschwünge bei den Anlegern führen dazu, dass die Risikoprämien im Zeitablauf sehr stark schwanken. Wenn sie fallen oder steigen, müssen die zugrunde liegenden Vermögenswerte (oder Basiswerte) neu bewertet werden. Da die Anleger typischerweise unterschiedliche Erwartungen haben und diese nur allmählich anpassen, kann es zu ausgeprägten, sich über mehrere Monate oder gar Jahre hinziehenden Marktbewegungen kommen. Solange die Zukunft unsicher ist, wird es Trends geben, die CTAs ausnutzen können.

Managed Futures Diagramm

Die Managed-Futures-Manager arbeiten ständig an neuen Technologien und Handelsansätzen, um Trends zu identifizieren und diese auszunutzen. Diese wissenschaftliche Herangehensweise an den Managed-Futures-Handel hat ein breites Spektrum unterschiedlicher Handelsstrategien hervorgebracht, die es den Händlern heute ermöglichen, selbst von schwachen Trends zu profitieren. Dank der Einführung des elektronischen Handels können die Managed-Futures-Manager zudem ihre Transaktionen schneller und billiger abwickeln und ihre Positionen gegebenenfalls reduzieren. Dadurch können selbst kurzfristige und kleinere Chancen genutzt werden, was eine Ausweitung des Anlageuniversums bedeutet.

Diese Kombination aus Marktwachstum, nachhaltigen Trends und kontinuierlichem Research eröffnet dem Managed-Futures-Segment ein erhebliches zusätzliches Entwicklungspotenzial. Doch in dem Maße, wie die Strategien ausgefeilter werden und der Entwicklungswettlauf um neue Techniken und um die Handelsinfrastruktur sich beschleunigt, wird der Abstand zwischen den am weitesten fortgeschrittenen Managern und den Nachzüglern immer größer werden.

Werden Managed Futures auch in Zukunft Kapitalschutz bieten können?

Managed Futures dürften auch in Zukunft bei ungünstigen Marktbedingungen Kapitalschutz bieten. Eine Marktpanik löst starke Trends aus und eröffnet dadurch profitable Handelsgelegenheiten für CTAs. Schutz vor Aktienmarktkorrekturen bieten Long-Positionen in Anleihen (Flucht in die Qualität) aber auch andere Sektoren, wie Währungen oder Waren und Rohstoffe, die bei volatilen Märkten das Abwärtspotenzial ausgleichen.

Jedoch sollte nicht vergessen werden, dass Managed Futures bei kurzfristigen Markteinbrüchen keinen Schutz bieten. Wenn ein Markt nach einer kräftigen Rally plötzlich von einer Verkaufswelle heimgesucht wird, verlieren Managed-Futures-Fonds Geld. Sie brauchen normalerweise ein bis zwei Wochen, um sich neu zu positionieren. Wenn jedoch ein Baissemarkt mehrere Wochen oder Monate anhält (wie 2008), können Managed Futures durch den Aufbau von Short-Positionen davon profitieren. Gleichwohl bieten Engagements in anderen Märkten oder kurzfristige Strategien einen gewissen Schutz vor abrupten Trendwenden. Oft sind Managed-Futures-Systeme in Krisenszenarios schon short positioniert, bevor der Kurs schließlich einbricht.

Managed Futures im Jahr 2008

Die Finanzmärkte durchlebten 2008 eine Stressperiode, wie sie wohl nur selten vorkommt. Besonders die letzten vier Monate waren durch einen Beinahezusammenbruch des Bankensystems gekennzeichnet. Nahezu alle Vermögenswerte verloren an Wert, auch Hedge Funds. Managed Futures waren die große Ausnahme. Beide CTA Indizes (Barclays CTA und Stark 300) legten über 10 % zu. 2008 wurde sogar zum besten CTA Jahr seit 2003. Praktisch alle Sektoren trugen zur guten Performance bei. Am besten liefen Anleihen, Währungen und die Energiemärkte. Besonders profitabel waren Erdölkontrakte, die bis Mitte des Jahres rasant anstiegen (von USD 100 auf 147) und danach einen beispiellosen Zerfall auf unter USD 40 aufwiesen. Die meisten CTAs konnten in beide Richtungen vollumfänglich partizipieren und verloren lediglich bei der Trendwende ein wenig. Die Währungen erwiesen sich ebenfalls als Renditequelle, z. B. mit long JPY, short USD- und GBP-Positionen. Zum Jahresende waren praktisch alle Trendfolger long in Staatsanleihen, welche aufgrund der tieferen Inflationserwartungen massiv an Wert gewannen.

Fazit

Managed Futures können eine gute langfristige Performance vorweisen. Weitere positive Eigenschaften wie hohe Liquidität, strenge Regulierung, niedriges oder fehlendes Kontrahentenrisiko, Transparenz und Liquiditätseffizienz machen Managed Futures zu einer attraktiven Einzelanlage.

Echten Mehrwert generieren sie jedoch als Portfoliobeimischung. In Verbindung mit einem Portfolio bestehend aus Fund of Hedge Funds, Aktien oder Anleihen verringern Managed Futures erheblich die Downside Deviation und den Worst Drawdon und glätten so das gesamte Risiko-Rendite-Profil.

Zudem entwickelt sich die Futures-Branche mit immer neuen Technologien und Handelsansätzen ständig weiter. Dieser Prozess wird vom kontinuierlichen Research getrieben und erfordert anhaltende Investitionen in die Infrastruktur und Systeme. Die daraus entstehenden erheblichen Größenvorteile führen dazu, dass sich der Abstand zwischen den größten und etabliertesten Anbietern und dem Rest der Branche immer mehr ausweitet und hohe Eintrittsbarrieren für neue Wettbewerber entstehen.

Ein Anleger, der an einem Engagement in Managed Futures interessiert ist, sollte dies als langfristige Anlage mit einer Haltedauer von mindestens drei bis fünf Jahren betrachten. Bei der Auswahl eines CTA sollten sowohl sein Leistungsausweis als auch sein Ruf und seine Erfahrung berücksichtigt werden.

Artikel: Quelle: Man Investments, Stand Januar 2009