Wer heutzutage noch einen Bausparvertrag abschließt, gilt als spießig und hat keine Ahnung davon, dass es weitaus rentablere Anlageformen wie Aktien oder Gold gibt. Mit dieser Aussage werden eben die konfrontiert, die mit einem Bausparvertrag liebäugeln. Doch einige Bausparkassen versuchen derzeit, das verstaubte Image des Bausparvertrages trotz Niedrigzins aufzupolieren. Lohnt sich das?
Spießig: Bausparvertrag als Bausparvertrag
Der Bausparvertrag bietet eine Mischung aus Immobilienfinanzierung und Sparmöglichkeit. Die monatliche Sparrate ersetzt quasi die Niedrigzinsen für das geplante Bauspardarlehen. Nach rund zehn Jahren kann ungefähr mit der doppelten Summe für die Immobilienfinanzierung gerechnet werden, die innerhalb dieser Zeit eingezahlt wurde. Gilt übrigens nicht nur für einen Neubau, sondern auch für Renovierungen und Umbauten, mit denen man vor allem im renten- beziehungsweise pflegebedürftigen Alter rechnen muss.
Niedrige Zinsen in der Ansparphase, ABER …
Auch wenn meist nur zwischen 0,5 bis 1,5 Prozent Zinsen auf das Guthaben gezahlt werden, beträgt der Zinssatz bei dem späteren Bauspardarlehen dafür auch nur zwischen 2,75 und 3,75 Prozent. Ein günstiger Zinssatz ist somit garantiert. Wird ein Riester-Bausparvertrag, beziehungsweise der sogenannte „Wohn-Riester“ abgeschlossen, kommen staatliche Zuschüsse und Steuervorteile auf die Förderung der Sparbeiträge und die darauf folgende Tilgung oben drauf. Voraussetzung ist allerdings, dass der Vertrag ausschließlich für die Eigenheimfinanzierung genutzt wird. Aber auch ohne Wohn-Riester winken staatliche Wohnungsbauprämien. Bausparer mit niedrigem Einkommen können vermögenswirksame Leistungen des Arbeitgebers auf den Bausparvertrag übertragen und werden dadurch mit Arbeitnehmer-Sparzulagen belohnt.
Trendy: Bausparvertrag als Geldanlage
Bausparkassen bieten Tarife, die den Sparer mit Bonuszinsen belohnen, wenn diese nach sieben Jahren eben KEIN Haus bauen. Die niedrigen Bausparzinsen sind durch die Renditen bis über drei Prozent mehr als verlockend. Noch lohnenswerter wird der Vertragsabschluss für Sparer, die unter 25 Jahre alt sind und einen Rendite-Bausparvertrag abschließen. Diese profitieren ohne Bauvorhaben von den Bonuszinsen – hier steigt die Rendite sogar auf bis über fünf Prozent – sowie von der staatlichen Wohnungsbauprämie. Ganz egal, ob das nun als trendy oder spießig durchgeht: in jedem Fall mit viel Gewinn!
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