Die meisten Menschen nehmen beim Thema Versicherung Reißaus. Zu unpopulär und kompliziert, zu wenig überschaubar das Angebot. Doch bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass es viele Versicherungen gar nicht braucht, um ein umfassend abgesichertes Leben zu führen. Policen können für alles Mögliche abgeschlossen werden, doch sind es tatsächlich nur die vier folgenden Bereiche, in denen eine Absicherung wichtig ist.

Private Krankenversicherung

Der Staat spart, und dies auch an der gesetzlichen Krankenversicherung. Leistungen werden nach und nach gekürzt. Ab einem Jahreseinkommen von rund 56.000 Euro dürfen sich Selbständige und Angestellte privat versichern. Privat Versicherte profitieren von einem besseren und umfangreicheren Leistungsspektrum, können Ärzte und Krankenhäuser frei wählen.

Ebenfalls wichtig ist die private Pflegeversicherung. Vor dem Hintergrund eines stetig sinkenden Rentenniveaus reicht die Rente im Alter aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr aus, um im Falle einer Pflegebedürftigkeit angemessen versorgt zu werden.

Hab und Gut

Eine Kfz-Versicherung für das eigene Fahrzeug ist per se gesetzlich vorgeschrieben. Im Gegensatz zu älteren Autos – hier reicht die Teilkasko – bietet sich bei nagelneuen Fahrzeugen ein Vollkaskoschutz an.

Wohnungen sollten in jedem Fall gegen Blitzeinschlag, Einbruch oder Wasserschäden durch eine Hausratversicherung abgedeckt werden. Schäden lassen sich als Student noch finanziell verkraften, doch mit dem Alter steigt auch der Wert der eigenen Wohnung.

Hausbesitzer sollten eine Wohngebäude-Versicherung abschließen. Diese deckt Schäden durch Hagel, Blitzschlag, Sturm oder Vandalismus ab.

Die Haftpflicht ist über jeden Zweifel erhaben, denn diese braucht jeder. Ein einziges Missgeschick und der finanzielle Schaden wird zum Fiasko.

Tierhalter benötigen in jedem Fall eine Tierhaftpflicht-Versicherung. Denn allzu oft für Bello unterschätzt. Bis er zubeißt und die Wohnung des Nachbarn verwüstet.

Einkommenssicherung

Mehr als ein Drittel der Unfälle geschieht in der Freizeit. Die Unfallversicherung schützt vor den Folgen einer möglichen Invalidität. Die Gefahr einer plötzlichen Berufsunfähigkeit wird unterschätzt. Dabei ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung unumgänglich, um den Lebensstandard auch ohne Beruf aufrecht halten zu können. Für Selbständige oder Geringverdiener ist die Erwerbsunfähigkeits- und Existenzsicherungsrente eine Alternative.

Altersvorsorge

Das Rentenniveau sinkt. Um den eigenen Lebensstandard auch im Alter halten zu können, ist es wichtig privat vorzusorgen, denn die gesetzliche Rente sichert in vielen Fällen gerade einmal das Existenzminimum. Auch wenn in den Medien kritisiert, Vorsorge-Modelle wie Riester und Rürup haben den Vorteil, dass sie staatlich gefördert werden und dem Sparer steuerliche Vorteile verschaffen.