Zwischen dem 01. Juni und dem 31. August konnten die Deutschen für nur neun Euro im Monat durch die ganze Bundesrepublik fahren. Doch wie gut ist das Konzept aufgegangen? Was sagt die Bilanz?

Das Leben in vollen Zügen genießen

Ein Ticket, das esermöglicht, für nur neun Euro nicht nur den Nahverkehr, sondern auch den Regionalverkehr in ganz Deutschland zu nutzen? Das klang zu schön, um wahr zu sein. Als Deutschland dieses 9-Euro-Ticket tatsächlich zur Verfügung stellte, war der Andrang allerdings groß. Laut BR musste die Polizei  einige Züge sogar wegen Überfüllung sogar räumen. 

Etwa 52 Millionen 9-Euro-Tickets konnte die Deutsche Bahn laut VDV innerhalb der 3-Monats-Spanne verkaufen. Davon war etwa jeder fünfte Käufer ein Neukunde, der normalerweise nicht mit dem ÖPNV gefahren wäre. Im Vergleich zum Vorjahr hatte sich der deutschlandweite Regionalverkehr der Tagesschau zufolge im Juni fast verdoppelt – und bescherte der Deutschen Bahn damit den höchsten realen Umsatz seit 2015.

Zugluft und Luftzug

Doch neben dem Verkaufserfolg hatte das 9-Euro-Ticket auch weitere positive Effekte. Zum Beispiel fürs Klima: Für 43 Prozent der Nutzer war der Verzicht auf das Auto ein wichtiger Kaufgrund. Zehn Prozent der Bahnfahrer verzichteten dank des Billigtickets auf mindestens eine ihrer täglichen Autofahren. Somit konnte monatlich rund 600.000 Tonnen klimaschädliches CO2 gespart werden. 

Optimistische Zug-kunft?

Aufgrund des wirtschaftlichen Erfolgs und positiven Effekts für die Umwelt wird nun über eine Alternative beziehungsweise ein Nachfolgemodell zum 9-Euro-Ticket debattiert. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts, spricht sich gegenüber der Tagesschau klar dafür aus:

„Ein attraktives, deutschlandweit gültiges Nachfolgeangebot zum 9-Euro-Ticket könnte der Türöffner sein, dass die öffentlichen Verkehrsmittel nach und nach als eine attraktive Alternative zum Auto erkannt werden.“

Während die Politik hierzulande über ein deutschlandweites 49- oder 69-Euro-Ticket diskutiert, testet Spanien bis zum Ende des Jahres jetzt ein 0-Euro-Ticket speziell für Pendler und Vielfahrer. Bedingung für das Gratis-Ticket: Mindestens 16-mal mit der Bahn fahren. 

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH